On Fire | Presseberichte


Markt Ratzeburg und Mölln 10. Oktober 2020

Lübecker Nachrichten 07. und. 09. Oktober 2020| Leserbriefe

Lübecker Nachrichten 9. Oktober 2020

Ostseezeitung, 8.10.2020

Markt, 7. 10. 2020

Lübecker Nachrichten vom 06.10.2020

Lauenburgische Landeszeitung On Fire
Lauenburgische Landeszeitung vom 06.10.2020

Ratzeburg: Bauernprotest gegen Kunstwerk – Engholm bezieht klar Stellung

LN 17:07 04.10.2020

Umstrittenes Kunstwerk Nach Bauernprotest in Ratzeburg: Engholm schaltet sich ein

Der Protest lauenburgischer Landwirte gegen ein Kunstwerk schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt hat sich sogar der ehemalige Ministerpräsident Björn Engholm zu Wort gemeldet – mit einer klaren Ansage.

Ex-Ministerpräsident Björn Engholm (80) bei einem Besuch des Kreismuseums in Ratzeburg vor knapp einem Monat.

Ex-Ministerpräsident Björn Engholm (80) bei einem Besuch des Kreismuseums in Ratzeburg vor knapp einem Monat. Quelle: Thomas Biller

Ratzeburg

Der Streit zwischen dem Lauenburgischen Kunstverein (LKV) und den Landwirten im Herzogtum Lauenburg geht weiter. Am Wochenende hat sich nicht nur der Kunstverein erneut zu Wort gemeldet, sondern auch andere Kulturinteressierte, darunter auch Björn Engholm. Allesamt zeigen sie Unverständnis und weisen auf die Freiheit der Kunst hin. In der Auseinandersetzung geht es um die Installation „Mannigfaltigkeit“ in der Ausstellung „Climate – on Fire“ auf dem Parkgelände des Kreismuseums in Ratzeburg. Die Bauern fühlen sich dadurch stark verunglimpft.

„Nach dem Versuch einiger Vertreter des Kreisbauernverbandes, die Installation von Sabine Egelhaaf entfernen zu lassen, sehen wir uns veranlasst, auf die grundsätzliche Frage nach der Freiheit der Kunst öffentlich einzugehen“, teilt der LKV-Vorsitzende William Boehart aus Mölln mit und ruft zu einem Dialog auf.

Einladung zum Gespräch

Denn: Ein Kunstwerk sei eine Einladung zum Nachdenken und zum Gespräch. Nur eines dürfe es nicht geben: durch Zensur oder gar Vorzensur dem Publikum die Möglichkeit zu nehmen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Boehart: „Wer die Mittel des Verbotes und der Zensur einzufordern versucht, hat sich als Gesprächspartner disqualifiziert.“

Der Vorsitzende des Kunstvereins führt weiter aus: „Die Freiheit der Kunst ist durch Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert. Sie ist ein hohes gesellschaftliches Gut. Mit der Zensur eines Kunstwerkes würde eine Linie überschritten. Wer die Freiheit der Kunst aufzuheben versucht, greift damit auch die Freiheit schlechthin an.“ Das Kunstwerk sei im übrigen bereits 2017 in der Landesschau des Bundesverbandes Bildender Künstler in Lübeck, 2019 im Museum für bildende Künste in Leipzig und 2020 im Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow gezeigt worden. „Ihm den Kunstrang absprechen zu wollen, ist absurd“, sagt Boehart.

Befremdet über die Sparkasse

Das Schloss Plüschow (bei Grevesmühlen) wiederum zeigt sich schockiert von der Reaktion der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, die Einfluss auf den Kunstverein nehmen wollte. Dass jetzt durch die Sparkasse die Entfernung eines Kunstwerkes aus der Ausstellung verlangt wurde, hat uns sehr befremdet“, teilen Miro Zahra und Udo Rathke mit. „Die Freiheit der Kunst sollte jedem ein hohes Gut sein, insbesondere dem Leiter einer öffentlich-rechtlichen Sparkasse.“ Die beiden Künstler sprechen von einer Posse zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Denn dass Kunst verboten werde, erinnere sie an frühere DDR-Zeiten.

Die Debatte genau verfolgt hat auch Björn Engholm. Der Ex-Ministerpräsident ist ein großer Kunstfreund und war erst im September Gast im Kreismuseum in Ratzeburg. Er sagt: „Wenn Kunst nicht beliebig sein und nicht nur zur bloßen Verschönerung des Daseins beitragen soll, darf, ja, muss sie Themen der Zeit aufnehmen und bildnerisch eigenständig umsetzen.“ Kunst müsse neue Sichten eröffnen, anregen und auch durch subjektive Grenzüberschreitung aufregen.

Engholm: Streit ohne Verbote!

„So selbstverständlich diese Freiheit der Künste ist, so selbstverständlich ist auch das Recht der Kunstadressaten, Werke der Künstlerinnen und Künstler zu kritisieren und kontrovers über sie zu debattieren“, so Engholm weiter. Aber: „Alles darüber hinaus Gehende wie die Forderung nach Entfernung einer Arbeit oder finanzielle Sanktionierung haben im demokratischen Verständnis von Freiheit der Kunst wie auch Freiheit der Kritik keinen Platz. Streit ohne Verbote sei das Gebot – auch im Lauenburgischen.


Lübecker Nachrichten, 2. Oktober2020, als besser lesbares PDF
Lübecker Nachrichten, 2. Oktober2020

LN 08.09.2020 On Fire
Lübecker Nachrichten 08.09.2020 On Fire

Presse On Fire LN 04.09.2020
Lübecker Nachrichten 04.09.2020

Der Markt 05.09.2020

Der Markt, 09.09. 2020

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/09/03/on-fire-ausstellung-kreismuseum-ratzeburg/