Hier entsteht eine kleine Online Galerie mit Bildern von KursteilnehmerInnen und Weggefährten
Plötzlich und unerwartet wurde der Maler und Dozent Paul Pollock am 13. Januar 2022 aus dem Leben gerissen. Paul Pollock hatte von 2018 bis 2021 sieben Workshops „Experimentelles Malen“ im Rahmen des LKV in Mölln gehalten. Auch für 2022 standen die Kurstermine fest….
In dieser kurzen Zeit hatte er mehr als 50 Menschen, die z.T. mehrfach bei den Workshops in Mölln waren, Impulse für die eigene künstlerische Arbeit mitgegeben.
Ich bin froh, Paul in zwei Workshops (Sylt März ’19 und Mölln Oktober ’19) kennengelernt zu haben! Er betrachtete jede noch so kleine Skizze mit großer Ernsthaftigkeit und gab mir im Dialog, immer wertschätzend und auf Augenhöhe, sehr hilfreiche Impulse.
Für mich wichtige Zitate waren:
„Wohin sollte man gehen, wenn nicht zu sich selbst?“
„Erkennen ist erleben, was da ist.“
„Wir müssen ein- und ausatmen, nicht nur ein, dann ersticken wir.“
Ich habe Paul als einen Menschen mit höchsten Ansprüchen an sich selbst in Erinnerung und dabei milde gegen andere. Ich bin sehr traurig, dass eine Begegnung so nicht mehr möglich ist, aber irgendwie ja doch. Ich werde die beiden Kurse in bester Erinnerung behalten.
Nach einer langen Zeit des „Nichhtmehrmalens“ empfinde ich es als ein Geschenk Paul vor 11 Jahren bei seinem Workshop im Klappholttal auf Sylt kennengelernt zu haben. Dank ihm habe ich Räume betreten können, von deren Existenz ich immer wusste, aber er hat mir geholfen die Türen zu öffnen – was mir alleine so sicher nicht möglich gewesen wäre. Paul war ein ganz besonderer Mensch und ich bin dankbar ihn über diese Zeit nicht nur als Lehrer, sondern auch als Freund gewonnen zu haben. Seine Ernsthaftigkeit, sein liebevoller, wertschätzender Umgang mit Menschen und Umgebung, sein wunderbarer Humor… Ich bin mir sicher, bei jedem zukünftigen Bild wird auch ein Teil von ihm dabei sein.
Viele Gedanken und Zitate seiner einzigartigen Seminare werden mir immer in Erinnerung bleiben.
„Abstrakt?! Was ist konkreter als Farbe?“
„Das Neue möchte nicht auf eine halboffene Tür treffen, sondern auf eine offene.“
„Alles beginnt mit dem beherzten Schritt ins Unbekannte!“
… und so viel mehr!
Birthe Fintelmann
Neue Erde
Ich habe Paul im Jahr 2021 kennengelernt. Im Sommer- und Herbstkurs in Mölln durfte ich ihn in diesen intensiven Tagen erleben. In Pauls Kursarbeit verbanden sich philosophische Gedanken und ganz praktische Begleitung im gestalterischen Tun zu einer Einheit. Das ganze Menschsein nahm er hinein in seine Arbeit, durchaus über das Irdische hinausblickend.
Zwei Sätze von Paul begleiten mich: “ Lege Vertrauen in jegliches Tun.“
„Ich steige ein (in das Bild) und lasse Zukunft zu.“
Paul zeigte uns das bunteste Grau, das es gibt.
In dankbarer Erinnerung
Sabine Reichmann-Siemssen
Paul war derjenige der mir bewusst gemacht hat, dass ein gutes Bild nur entstehen kann, wenn Objekt und Künstler mit einander interagieren und ins Gespräch kommen. Ein Highlight während der Workshops waren die Spazier- bzw. Zeichengänge an den Drüsensee. Hier konnte ich beobachten, wie er beim Zeichnen, völlig vertieft, mit der Natur verschmolz und fast unsichtbar wurde. Dieses Bild entstand an so einem Tag im Januar 2019.
Motiv: „Birken vor Pauls Atelier“, 2007, Maße: 32×24 Technik: Gouache, Tusche
Pauls Gedanken dazu: „In der Baumhaftigkeit des Baumes sein“
Mir bleibt die Aufforderung von Paul, Misslungenes nicht wegzuwerfen, sondern dranzubleiben und es zu verwandeln. – Das lässt sich ja wunderbar übertragen auf viele Situationen.
Es erfüllte mich immer mit Freude zu sehen, mit welcher Leichtigkeit, dir lieber Paul, deine Werke, fast wie nebenbei, gelungen sind, während du im Workshop vielleicht eine bestimmte Technik vorgestellt hast, gespickt mit Ausflügen in die Kunstgeschichte oder in philosophische Betrachtungen.