Blickpunkte | Vorträge über Kunst etc
Liebe Kunst- und Kulturfreunde,
Wer den Blick schärfen will, muss das Gehirn anspitzen. – Unter diesem Motto startete der Lauenburgischer Kunstverein in Zusammenarbeit mit dem Verein KulturLandWirtSchaft in Fredeburg eine neue Kulturreihe: Blickpunkte. Im ersten Halbjahr 2011 haben wir drei Vorträge angeboten, die gut besucht und lebhaft diskutiert wurden. Die Reihe ist es Wert, fortgesetzt zu werden. So kommen im zweiten Halbjahr drei weitere Vorträge zu Themen der Kunst und der Kunstgeschichte.
Seit 1984 bemüht sich der LKV, die Sache der bildenden Kunst in der Region zu vertreten. Zuweilen guckte kein Schwein – wie der Dichter F.K. Wächter vom Kunstgeschäft einmal selbst ironisch sprach. Das gehört zum Geschäft. Kultur, d.h., solche, die diesen Namen verdient, soll nicht in erster Linie belustigen oder unter halten – dies tut gute Kultur natürlich auch –, sondern Unruhe und Nachdenklichkeit stiften.
Mit der Vortragsreihe möchten wir nunmehr verstärkt „das Wort“ ergreifen, um der Sache der Kunst Gehör zu verschaffen. Es geht uns darum, Wissen zu vermitteln und Diskussion anzuregen. Im zweiten Halbjahr führt uns die Künstlerin Irene Netzebandt in die Schaffenswelt der Skagenmaler ein, einer dänischen Künstlergruppe um 1900. Helmut Eller spannt mit der Betrachtung der Temperamente den Bogen zur Erziehungskunst und zeigt ihre Wirkung auchauf bildnerische Darstellungen. Und ich setzte mich mit meiner „alten Liebe“, Gotthold Ephraim Lessing auseinander, der in seiner Schrift, Laokoon, der bildenden Kunst neue Wege aufgezeichnet hat.
Dr. William Boehart | Vorsitzender des LKV
Flyer der drei Vorträge der 2. Staffel
Blickpunkte ist eine Gemeinschafts-Veranstaltung des LKV mit KulturLandWirtSchaft e.V.
Anfahrt | Domäne Fredeburg | Domänenweg 1 | 23909 Fredeburg
direkt an der B 207 zwischen Mölln und Ratzeburg
Eintritt | 6,– € | Vereinsmitglieder 5,– €
Nach den Vorträgen gibt es Gelegenheit zum Gespräch bei einem Glas Wein oder Saft.
KulturLandWirtSchaft e.V.
Der Verein KulturLandWirtSchaft e.V. wurde 1990 mit Sitz auf dem Hofgelände der Domäne Fredeburg gegründet. Er versteht sich als Mittler zwischen wesentlichen Lebensbereichen menschlichen Tuns: dem Wirtschaften, der Kultur, der Pädagogik und der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Triebfeder ist dabei die Idee, nachhaltig gesicherte, ökologische Verhältnisse zu fördern, da sie die Lebensgrundlage für die menschliche Existenz sind.
Inzwischen ist ein vielseitiges Angebot an Bildung und Kultur auf der Domäne entstanden. Es kommen z.B. Schüler aller Altersgruppen, um in der täglichen Arbeit Naturzusammenhänge und landwirtschaftliche Arbeitsabläufe kennen zu lernen und zu begreifen. Sehr geschätzt werden auch die Liederabende, lyrische Spaziergänge oder Klavierkonzerte, die der Verein initiiert und als „Brücke zwischen den Welten“ versteht. Und mit dem neuen Veranstaltungssaal „Alter Pferdestall“ gibt es Raum für anregende Kunstausstellungen und Vortragsreihen.
Kommen sie gern und lassen sich inspirieren.
KulturLandWirtSchaft e.V.
Kontakt | Julia de Vries
Telefon | 04541-8621-31
Mail | info@klws.de
Internet | www.klws.de
17. Februar 2011
LKV-Blickpunkte
Von der Mühsal des Kunstbetrachters
Über den künstlerischen Wegbereiter P.O. Runge
Vortrag von Jörg Länger
Ort | Domäne Fredeburg
Uhrzeit | 19.30 Uhr
Eintritt | 6,00 €, Mitglieder 5,00 €
… verlässt ein Bild das Atelier eines Künstlers, ist es eigentlich tot und muss vom Betrachter neu belebt werden …
– so formulierte Samuel Beckett in den 30iger Jahren das heute noch gültige zentrale Motiv der modernen Kunst und ihrer Rezeption. Die Anfänge dieser Kunsthaltung führen noch weiter zurück: Philipp Otto Runge war einer der Wegbereiter zu dieser auftragsfreien Möglichkeit des Kunstschaffens, die allerdings den Betrachter selbst als Schöpfer fordert. Mit Hinweisen auf die Kunstgeschichte, im Besonderen auf Philipp Otto Runge und zeitgenössische Künstler, wird es in diesem Vortrag und Gespräch über die Kommunikation zwischen Künstler und Betrachter gehen. Das moderne, mehrdeutbare Kunstwerk fordert ein individuelles, subjektives, persönlich-eigenes Sich-Darauf-Einlassen vom Rezipienten. Dieses „aktive Betrachten“ kann jedoch nicht nur Mühsal sein, sondern kann zu geistiger Labsal und freudvoller Lust werden.
JÖRG LÄNGER | wurde 1964 in Berlin geboren und studierte erst Geistes- und Religionswissenschaften an der FU Berlin, dann Kunst an der Freien Kunststudienstätte Ottersberg.
Neben Zeichnung und Malerei hat er sich auch mit dem Erweiterten Kunstbegriff beschäftigt und war in den Bereichen Landart, Performance, Installation, Photographie und Film tätig.
Seit 1990 zeigt er seine künstlerischen Arbeiten in einer überregionalen und teilweise auch internationalen Ausstellungstätigkeit, siehe auch: www.Laenger.com
17. März 2011
LKV-Blickpunkte
Zur Ästhetik der Freiheit.
Anmerkungen zur Aktualisierung von Schillers Briefen zur ästhetischen Erziehung des Menschen.
Vortrag von Gottfried Stockmar
Ort | Domäne Fredeburg,
Uhrzeit | 19.30 Uhr
Eintritt | 6,00 € / 5,00 €
THEMEN DES VORTRAGS
Zur Ästhetik der menschlichen Gestalt.
Beim Anblick eines Menschen wird Freiheit gesehen und Notwendigkeit gedacht.
Zur Ästhetik der Seele.Durch Anmut wird die menschliche Natur in Freiheit gesetzt; durch Würde die Vernunft.
Zur Ästhetik des sozialen Lebens.
Schone fremde Freiheit und zeige deine eigene.
GOTTFRIED STOCKMAR | * 6.6.1954. Zwölf Jahre Waldorfschule. Ausbildung zum Heilerzieher. Langjährige Arbeit in der Heilpädagogik. Mitbegründung eines Seminars für Anthroposophie in Hamburg. Vortrags- und Seminartätigkeit. Dozent am Waldorflehrerseminar in Hamburg. Freiraumprojekt in Hugoldsdorf (Vorpommern).
7. April 2011
LKV-Blickpunkte
Leben und Werk von
Alberto Giacometti
Vortrag von Rüdiger Lunkeit
Ort | Domäne Fredeburg,
Uhrzeit | 19.30 Uhr,
Eintritt | 6,00 € / 5,00 €
Alberto Giacometti (1901–1966) hat der Moderne besonders durch seine Skulpturen die Chiffre des Menschseins eingeprägt: eine himmelwärts gerichtete Haltung, wahrnehmbar in einem wie zu einem Strich zusammengezogenen Raum, gegenwärtig in einem Zeitpunkt, der Verfl üchtigung und Gebrechlichkeit, unmittelbare Gegenwart und unendliches Dasein zugleich ausdrückt. Eigenartig dabei die Perspektive des Betrachters: vor sich betrachtet er aus unmittelbarer Nähe die Silhouette eines Menschen, wie sie ihm nur erscheinen könnte, wenn er ihn in weiter Entfernung sähe … die Proportion des weit Entfernten hineinprojiziert in das gegenwärtige Jetzt der Begegnung … Der Vortrag ist ein Versuch, sich dem Werk Giacomettis aus der Silhouette seines Lebens zu nähern.
RÜDIGER LUNKEIT | * 1958, Gemeindepfarrer und Krankenhausseelsorger der Christengemeinschaft in Herdecke, davor langjährige geschäftsführende Tätigkeit in Unternehmen und als selbständiger Keramiker
HINWEIS | Im Kunstmuseum Wolfsburg ist vom 20.11.2010 bis 06.03.2011 eine große Retrospektive des reifen Werkes von Alberto Giacometti zu sehen.
www.kunstmuseum-wolfsburg.de
Vortrag zum Museum im Wald 2011
22. September 2011 | 19:30 Uhr
Museum im Wald 2011 Leider muss der Vortrag wegen Krankheit des Referenten kurzfristig abgesagt werden.
Das Element des Lebens
Das Wasser in den Evangelien
Vortrag von R?diger Lunkeit,
Pfarrer in Herdecke
Ort | Amtsrichterhaus Schwarzenbek | K?rnerplatz 10 | 21493 Schwarzenbek
Temin | Donnestag, 22. September 2011 | 19:30 Uhr
?Innerlich hat sich bei mir etwas gel?st? oder auch: ?das Eis zwischen uns ist geschmolzen ?? ? Unsere Sprache ist reich von Redewendungen, die zum Ausdruck bringen, dass ?Fl?ssiges? nicht nur ?u?erlich, etwa als Wasser, wahrnehmbar ist, sondern auch innerlich-seelische Erlebnisse bezeichnet. Dieser, insbesondere auch durch die Evangelien str?mende Zusammenhang von ?u?erlich-innerlicher, Mensch und Welt umfassender Erfahrungsebene von ?Wasser?, steht im Mittelpunkt des Vortrages.